Tour 2017 Bernburg - Garda mit 50ccm
Teil I 15.07.2017-18.07.2017
Christian hatte schon immer einen Jugendtraum. Einmal mit einem 50ccm Moped über die Alpen bis nach Italien. Im Jahr 2017 haben wir uns diesen ZweiradTraum erfüllt, rund 2000Km von Bernburg zum Gardasee und zurück !
April-Juli 2017
Und wieder mal stand die Frage im Raum was machen wir an unseren Jahresurlaub?
Na aber Hallo eine Mopedreise natürlich. Und Wohin? Darüber haben wir lange nachgedacht und haben uns dann für Italien entschieden. Schließlich war diese Christians lang ersehnter Traum. Eigentlich sollte es nach La Spezia an die Adria gehen, aber es kam dann doch ein wenig anders.
Nun stand unser Reiseziel fest und der fahrbare Untersatz auch. Jules kleine Sym mio 50 und natürlich Christians Schwalbe Kr51/2 .
In den nächsten 3 Monaten brachte Christian sein Schwalbe auf Vordermann und besorgte die Verstaumöglichkeiten für die Fahrzeuge.
Beispielsweise waren wir bei Louis und haben zwei Speedbag Taschen ( Seesäcke ) gekauft, dort kam alles rein was nicht nass werden durfte,
für die restliche Sachen besorgten wir Fahrradsatteltaschen gebraucht.
Aber Vorsicht: Diese Schleifen über längere Zeit den Lack durch Vibrationen ab, wenn diese direkt aufliegen. Am besten hilft hier einfach eine Klebefolie dazwischen. Wir sind nun auch schlauer ;-)
Da Christian ein sehr übervorsichtiger Mensch ist, und null Erfahrung mit Zweiradreisen hatte, musste auch noch ein ganzer Wanderrucksack voller Ersatzteile und Werkzeug mit. Jules arme Mio :D
Jule war für das packen der Taschen zuständig und Christian für die Wartung der Moppeds.
Das erste mal Taschen packen für eine Reise auf Zweirädern, das war tatsächlich schwer.
Da man ja nur begrenzt Platz hat und auch wegen dem Gewicht nicht zu viel mitnehmen sollte.
Jule hat bestimmt 5x oder so alles wieder umgepackt :D bis wir es endlich hatten.
Aber: Grundsätzlich nimmt man immer zuviel mit !
Im Nachhinein waren wir so dermaßen überladen, egal man lernt ja aus Erfahrung.
Was auch noch wichtig zu erwähnen ist, da sich auf dem Deutschen Mopedkennzeichen keine Länderkennung befindet, mussten wir uns noch die hübschen "D" Aufkleber holen und diese an das Moped kleben.
Tag 1 - 15.07.2017 über 300km
Früh 4 Uhr klingelte der Wecker und die Reise begann...
Unser Tagesziel: Bayern
Keine halbe Stunde waren wir unterwegs mussten wir auch schon anhalten,weil uns so Kalt war das wir uns umziehen mussten und das im Sommer. Insgesamt mussten wir 3x anhalten um immer wieder Etwas anzuziehen.
Kurz vor Thüringen bekam Jule ein wenig Angst:
Schafft das meine Mio über die Berge ' ?
Ja die Mio hat es locker geschafft. Jule war nach den ersten kleinen Hügeln sichtlich erleichtert.
In Bayern angekommen mussten wir uns erstmal ein Schlafplatz suchen, denn unser Tageskilometer Zähler zeigte 355 km an
Wir waren müde und kaputt. Dank google haben wir auch einen Campingplatz gefunden, dieser hieß Campingplatz Schweinemühle. Nachdem wir unseren Zelt aufgebaut hatten ist Jule nochmal los und hat sich den Zeltplatz genauer angeguckt. Ganz aufgeregt kam Sie zurück „Christian da vorne am Eingang ist ein Streichelgehege“
Christian hat sich nochmal aufgerafft und ist mit Jule vor zum Gehege.
Jule war ganz begeistert: Lamas, Ziegen, kleine Schäfchen. Auf einmal fing Christian laut zu lachen an ! Jule dreht sich zu ihm rum, Ihr war garnicht nach Lachen zumute. Direkt neben dem Streichelgehege war ein Imbiss mit hauseigener Schlachterei des Campingplatzes. Das war genau Christians Humor und Jule war eher entsetzt.
Nach einem leckeren Abendbrot fielen wir in einen tiefen Schlaf.
Übrigens können wir den Campingplatz wirklich empfehlen, es war idyllisch und günstig.
Tag 2 - 16.07.2017 die erste Panne und Ärger...
Die erste Nacht gut geschlafen ging es am nächsten morgen im Nebel weiter Richtung Italien.
Leider erwies sich der 2 Tag als recht Anstrengend was die Streckenführung anging.
Aus dem nichts wurden einfache Landstraßen zu Kraftfahrtsstraßen. Ohne die Möglichkeit irgendwie vorher abzubiegen.
So fuhren wir das ein oder andere mal Illegal mit unseren 50er Fahrzeugen.
Die Alpen kamen immer näher und näher und wurden immer größer und beeindruckender.
Wir fuhren etwa 150km da sagte Jule zu Christian über das Funkgerät irgendwas stimmt nicht,
"Dein Licht flackert immerzu".
An der nächsten Tankstelle hielten wir an.
Glücklicherweise konnte Christian den Fehler recht schnell lokalisieren.
Der Lichtschalter hatte einen Übergandswiderstand und ist dadurch sehr heiß geworden und geschmolzen.
Die Lösung war leicht, Lüsterklemme und nur noch Ablendlicht.
Nach 20 min sollte die Fahrt weiter gehen, da fiel Jule die Öllache unter Christians Moped auf.
Es konnte nicht wahr sein, die Ölflasche im Tankrucksack war aufgerissen und ausgelaufen. Was eine Sauerei, natürlich waren auch das Portemonnaie und die Papiere im Rucksack.
Wir waren begeistert.......
Da Christian vor der Alpenüberquerung Sicherheitshalber nochmal alles in Ruhe checken wollte suchten wir uns einen Campingplatz bei Rosenheim in malerischer Kulisse (Camping Erlensee).
Der Campingplatz war sauber, aber super voll und recht preisintensiv, mangels Alternative blieben wir aber dort.
Wir bauten das Zelt auf, Christian begann mit der Kontrolle der Fahrzeuge: Bei der Schwalbe war die Motoraufhängung etwas lose sonst war alles OK. Dies fiel einen älteren Herren auf. Er lud uns zu einem Bier ein und wollte wissen wo mit den zwei Moppeds denn hin wollten.
Wer Christian kennt weis wie es weiter ging: Es wurden Mopedgespräche bis tief in die Nacht geführt. Jule war aber ziemlich müde und ist recht zeitig ins Bett gegangen. Als Christian Nachts in das Zelt kam traute er seinen Augen kaum, Jule lag mit einer Katze im Zelt.
Das Ende des Tages war eine beleidigte Jule die ohne Ihren neuen Freund weiter schlafen musste.
Tag 3 - 17.07.2017 Östereich-Italien
Tag 3 begann sehr ruhig, wir haben erstmal in Ruhe gefrühstückt und uns dann auf dem Weg gemacht.
Nach wenigen Kilometer waren wir in Österreich, was fürn ein Gefühl. Wir können jedem nur Raten solch eine Route selber mal mit 50ccm zu fahren, es ist eine eigene Erfahrung.
Nächster halt Italien. Aber davor mussten wir erstmal über die Alpen und vor denen hatten wir Respekt.
Wir hatten den Tipp bekommen den alten Römerpass zu fahren, dieser verlief in der Nähe der Brennerstraße war aber super ruhig.
Während Jule die Alpen bzw den Pass mit spektakulären 15 km/h gerockt hat, sah das bei Christians Schwalbe ein bisschen anders aus
1 Gang und 5-8km/h und dann mussten wir zwischendurch immer mal wieder anhalten, da ja die Schwalbe Fahrtwindgekühlt ist und bei Schrittgeschwindigkeit kaum Fahrtwind zum Kühlen kommt.
Aber bei der Aussicht hat Jule gerne gewartet.
Die Gegend rund um den Brenner erwieß sich als leichter als erwartet und wir fuhren nach Italien ein. Allerdings hatten wir zu dem Zeitpunkt keine Ahnung was noch für ein Nervenkitzel im laufe des Tages auf uns zukommen würde.
Dann kam der Penserjoch und wir hatten kaum noch Sprit im Tank und dachten so naja wird schon reichen. Kurzum NIE WIEDER !!!
Der Weg wurde immer Steiler immer länger und der Tank immer leerer und wir immer nervöser zumindest Jule hat man die Nervosität angemerkt. Aber Hey wir haben es geschafft wir sind angekommen
Penserjoch passo Pennes 2211m hoch.
Es war so kalt da oben und eine Aussicht Wahnsinn einfach Wahnsinn.
Zudem war es ca. 19:00 Uhr und wir völlig alleine dort.
Noch mehr als die Aussicht war für Jule der Weg nach unten whuhuuh da kam sogar Jules Mio über 45km/h :)
Unten angekommen mussten wir erstmal Tanken und dann ein Foto machen Leute wir sind in Italien *__*
OMG Italien so weit weg von zu Hause. Auf kleinen Moppeds nochmehr.
Auf dem Weg Richtung Bozen war Jule total fasziniert von den vielen Tunneln. Bei uns gibt es maximal kleine Bahntunnel.
20:30 Uhr haben wir Bozen erreicht und es war ein ganz komisches Feeling. Die Luft so warm und ruhig, die Weinberge im dunkeln beleuchtet, die kleinen Häuser auf den Bergen,die bergische Straße. Wir waren so unglaublich Müde und kaputt, denn es waren schon knapp 19 Stunden fahrt, aber als wir das erreicht haben war die Müdigkeit fast verschwunden. Es war so faszinierend, auch wenn es dunkel war war es trotzdem hell.
Gegen 21:00 Uhr haben wir unsere Unterkunft erreicht. Das Weinstübl Tramin an der Weinstraße. Sehr zu empfehlen !
Die Familie saß draußen hörten laut Musik, tranken und lachten.Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und durften unsere Mopeds in die Garage dort stellen, sodass diese über Nacht sicher standen.
Nachdem einchecken und umziehen, bemerkten wir erst unseren Hunge. Diesen haben wir beim Fahren garnicht bemerkt. Also noch einen kleinen Spaziergang gemacht und tatsächlich ein Restaurant gefunden.
Und was isst man in Italien? Natürlich eine schöne duftende Italienische Pizza, diese leckere duftende Pizza wird Jule allerdings noch zum Verhängnis...
Wir sind dann mit der Pizza zurück zur Pension gelaufen, dort hatten wir einen kleinen Balkon und haben uns diese dort schmecken lassen.
Völlig müde und kaputt aber zufrieden fielen wir ins Bett
Gute Nacht Italien.
Tag 4 - 18.07.2017 Auf zum Gardasee
Der nächste morgen brach an. Die Sonne schien und Jule griff erstmal zur Kamera und musste die Szenerie festhalten.
Auf der Terasse wartete ein liebvoll zubereitetes Frühstück auf uns, mit frisch gepressten Orangensaft und allerlei Leckerreien.
Wir wollten gerade mit frühstücken anfangen, da verschwand Jule gleich wieder. Leider hatte Sie die Pizza so garnicht vertragen... Nach einiger Zeit kam sie wieder, saß zwei Minuten und verschwand gleich wieder. Irgendwann fragte auch die Dame es Hauses ob es ihr gut gehe.
Jule war das alles unheimlich peinlich und sie konnte das Frühstück nicht genießen, Christian schon ;-).
Nachdem Frühstücken ging es dann weiter nach Richtung Süden. Zwischendurch mussten wir immer wieder aufgrund der unbekömmlichen Pizza anhalten.
So beschlossen wir:" heute fahren wir nicht mehr so weit" So ging es nur bis zum Gardasee'' das waren ungefähr 120km.
Dort wollten wir 1-2 Tage bleiben.
Vor Reisebeginn hatte Jule mit ein paar Leuten über den Gardasee gesprochen, wie schön er doch sei und diese Aussicht vorallem aber das wunderbar klare Wasser. Ehrlich gesagt wollten wir das gar nicht so recht glauben. Bei unserer Ankunft waren wir Regelrecht überwältigt. Wir können den Gardasee echt nur empfehlen. Wahnsinnig schön !
Recht kurzfristig fanden wir eine Stelle zum anhalten, Fotozeit !
Kaum stiegen wir ab, wurden wir auch schon angesprochen. "Mit den Dingerns seit ihr hergekommen?" "Klar"! sagten wir stolz.
Nach gefühlten 5000 Tausend Fotos fuhren wir weiter und schwärmten von der tollen Szenerie. Der Gardasee ist wirklich so klar und Blau wie alle erzählt haben. Wahnsinn.
Dann ging es weiter, Christian hat während der Fotopause gleich mal geguckt wo denn der nächste (und günstige) Campingplatz war.
Tatsächlich fanden wir einen. (Campeggio Panorama)
Am Campingplatz angekommen, wurden sich Christian und der Betreiber recht schnell einig. Zwischen Baum und Mauer ganz versteckt ohne Nachbarn sollte unser Schlafplatz sein.
Zelt aufgebaut, Moppeds geparkt, Ordnung geschaffen (Jule hat es gerne ordentlich). Dann sind wir ersrmal einkaufen gefahren, da wir ziemlich ausgebrannt waren. Am Abend gab es dann ganz klassisch Nudeln mit Tomatensoße. Danach ging es dann Baden, herrlich es war so schön warm, das Wasser klar, ABER es gibt keinen natürlichen Sandstrand nur Steine da halfen nur Badeschuhe,Jule hatte sich diesbezüglich vorher schon informiert und wir hatten Badeschuhe dabei
Nachdem Baden wurden unsere Moppeds mal eben zur Wäscheleine umfunktioniert.
Der Tag neigte sich dem Ende zu und wir sind völlig erschöpft in die Schlafsäcke gefallen. Lustige Randnotiz:
Christian kam Abends recht verwundert von der Toilette,es gab weder Klobrillen und Klopapier musste man auch selber mitnehmen. Und dann erzählte er: "die Männer haben einen Raum wo einfach nur ein Loch im Boden war und man da quasi sein Geschäft verrichtet" Da wir sowas noch nie zuvor gesehen haben ist Jule spät abends zum Männerklo und musste natürlich .......... ein Foto machen. ;-)
Guts Nächtle :)
